Vom 18. bis 21. März haben wir uns mit 2 Allrad Jeeps und GPS durch Botswana gekämpft.
Unser Gefährt (der weiße Nissan) war richtig nobel ausgestattet mit Kühlschrank, Wassertank, Küchen-Kleinkram, Gaskocher, unmengen Werkzeug, Schlafsäcken und natürlich den aufklappbaren Zelten auf dem Dach. :-)) Mußten eigentlich nur noch Vorräte kaufen und los fahren.
Andi hat sich von nem Bekannten den Mitsubishi Jeep geliehen. Nicht ganz so toll ausgestattet aber für die paar Tage auch vollkommen ausreichend.

Links die Besatzung von Wagen 1 (Nissan) Rechts das Team von Wagen 2 (Mitsubishi) Nadja, Chris, Janine, Chris Philipp, Tobi, Andi, Claudia Hinten in der Mitte ne kleine Gruppe Rhino's
Am ersten Tag ging's früh um 5 Uhr los in Richtung Grenze. Kurz vor der Grenze war die Straße dann Kilometerlang mit großen merkwürdigen Käfern überfüllt. Die waren überall! In weiser Vorsicht hatten die sogar alle Sicherheits-Helme auf (siehe Foto). Gegen die wuchtigen Reifen unserer Jeeps hatten aber viele trotzdem keine Chance.


Nach einigen Formularen und Kontrollen war dann unsere erste Station in Botswana das Rhino Sanctuary. Ein kleiner Wildpark mit vielen Tieren.

Haben dort auch endlich die Nashörner in freier Wildbahn getroffen. Seeehr große Tiere! Unsere erste Nacht haben wir in dem Park verbracht. Natürlich standesgemäß mit Braai und Lagerfeuer. Die Zelte auf dem Dach sind erstaunlich bequem... waren sogar mit weicher Matraze ausgestattet!

Am nächsten morgen wurde erstmal ein anständiges Frühstück aufgezaubert und Andi zum Geburtstag mit ner Wasserpfeiffe samt Zubehör beschenkt.

Der Rest des Tages war dann weniger erfolgreich. Der geplante Trip durch die Salzwüste nach Kubu-Island fiel wegen des vielen Regens in letzter Zeit buchstäblich ins Wasser. Das Gebiet war laut Gate-Keeper zu aufgeweicht und nur schwer passierbar. Auf dem linken Foto sieht man den Anfang der Salzwüste, rechts ein junger Einheimischer aus einem "Dorf" in der Nähe den wir fleißig mit Süssigkeiten und Obst versorgt haben.

Nach kurzer Diskussion wurde beschlossen quer durch Botswana direkt ins Kalahari-Game-Reserve aufzubrechen. Wobei die "Straßen" in Botswana schon das erste große Abenteuer darstellten. Straßenverhältnisse und Schlaglöcher... unglaublich. Teilweise so groß... ein Smart würde auf nimmer wiedersehen darin verschwinden! Im Jeep wird man "nur" gut durchgeschüttelt.
 Das oben sind keine besonderen Nebenstrecken... das sind Hauptverbindungsstraßen !! Aber mit den großen 4x4's macht das teilweise richtig Spaß... zumindest als Fahrer! ;-)) Und dank unseres GPS-Systems haben wir auch immer ziemlich gut ans Ziel gefunden. Hatten nur ab und zu Schwierigkeiten bei "Tankstellen". In Botswana hat nicht zwangsläufig jede Tankstelle auch Sprit vorrätig. Zum Glück wußten wir das vorher und haben uns mit Reserve-Kanistern versorgt.

Auf dem Weg in die Kalahari mußten wir einer Straßenverkäuferin noch ein paar Zuckerrohr-Stangen abkaufen. "Interessantes" Zeug... geschmacklich sogar ganz erträglich.

Die letzten 50km mußten wir dann in der Finsternis zurück legen. Normal kein Problem... allerdings war das bestenfalls ein schlechter Feldweg... eher eine fast nicht befahrbare Buckelpiste. Haben auch nur knapp 2 Stunden für das letzte Stück benötigt.
Im Kalahari-Gebiet angekommen ging's dann erstmal daran eine Camp-Stelle für die Nacht zu finden. Gar nicht so einfach im dunkeln. Wie sich am nächsten morgen herausstellte war das Plätzchen aber gar nicht so schlecht.
Der folgende Tag entschädigte dann auch für alles. Wirklich herrliche Landschaft, endlose Weite und so gut wie menschenleer. Hier Foto's am "Eingang" zum Deception Valley...

Und natürlich gab's auch wieder jede Menge wilde und weniger wilde Tiere...

Während der heißen Mittagszeit haben Tiere und Menschen Pause. Also rechts ran... schnell eine Braai-Eigenkonstruktion aufgebaut und zwei Stündchen gechillt. Zwischendurch haben sich sogar mal ein paar "Gottesanbeterinnen" blicken lassen.

Gegend Abend ging's dann aber noch mal los denn immerhin fehlte uns noch ein Löwe. Ein Guide hat uns dann zwei Tipps gegeben die wir anfahren sollen. Und Andi hielt zudem fleißig Ausschau nach verdächtigen Bewegungen.

Die erste empfohlene Location war noch erfolglos. Bei der zweiten hat's dann aber geklappt! Gleich zwei männliche Löwen lagen faul unter einem Baum. Sehr majestätische Tiere...
 Anscheinend waren sie aber mit unserer Anwesenheit nicht so zufrieden und haben sich dann nach einigen Minuten verkrümmelt. 
Zufrieden ging's dann zum nächst besten "Camping-Platz". Wobei sich ein Camping Platz eigentlich nur dadurch vom Rest der Landschaft unterscheidet das das Gras nicht ganz so hoch ist und manchmal ne kleine Feuerstelle vorgefertig ist. Außerdem stehen noch zwei von Holzbalken abgetrennte Bereiche in der Nähe... eine Dusche und ein Klo. Vor allem die Dusche war sehr nett gestaltet. Hatte später dann auch meine erste Dusche unter fantastischem Sternenhimmel ! Nur beim Braai-Aufbau mußten wir diesmal ein wenig mehr Fantasie aufbringen... aber dank ausgiebiger MacGyver-Kenntnisse haben wir das auch gemeistert.

Am nächsten morgen ging's dann gegen 7:00 Uhr zurück in Richtung Südafrika. Bis nach Hause waren es immerhin 1.050 km... stolze Leistung für einen Tag und den Straßenverhältnissen. Und die Grenze zwischen Botswana und Südafrika schließt um 18:00 Uhr. Sind aber sehr pünktlich zurück in der "Zivilisation" gewesen.

Auf dem Weg in Richtung Jo'Burg haben wir dann noch kurz angehalten um den Sonnenuntergang zu bewundern.

Insgesamt auf jeden Fall ein super schönes verlängertes Wochenende.
Wollen ähnliches eventuell auch noch durch Mosambik machen. Und natürlich geht's auch nochmal zurück nach Botswana... zum Okavango-Delta.
Chris |