Am Freitag den 22.September gings Nachmittags in den Pilanesberg Gamepark auf einen 2 tägigen Bushwalk. Unser Guide, Doric, ist einer der wenigen die im Park herumlaufen und auch in der Wildnis übernachten dürfen. Eine sehr spezielle Erfahrung unter freiem Himmel, zwischen all den wilden Tieren, zu (über) leben.
In einem kleinen Tal etwas ab von den normalen "Touri-Wegen" haben wir Freitag Abend unser Camp errichtet. Feuer, Abendessen und ab in die Schlafsäcke. Wobei es für jeden eine Stunde Nachtwache zu halten gab. Ich war in der ersten Nacht von 4:30 - 5:30 Uhr an der Reihe... unglaublich was da Nachts im Busch los ist. Beim geringsten Geräusch aus den teilweise fast 2 Meter hohen Gräsern ums Camp sofort Headlight auf volle Power und versuchen etwas zu erkennen. Zum Glück handelte es sich meist nur um Mäuse oder Vögel. Aber da hier genügend Löwen, Elefanten und sonstiges gefährliches Getier herum streift steigt dann der Blutdruck schon das ein oder andere mal ein wenig an.

Nach einem kleinen Frühstück stand am nächsten morgen der erste Walk auf dem Programm. Ca. 8 bis 9 Stunden... bei ziemlicher Hitze dank absolut wolkenfreiem Himmel. Bis auf 1-2 Vögel gab es an dem Tag leider keine Tiere zu sehen. Aber zumindest abwechslungsreiche Landschaften.

Nach der Rückkehr ins Camp ein leckeres Potjie gezaubert. Das ist eine Art Eintopf mit viel Gemüse und Hühnchen.

Für Sonntag stand nochmal ein kurzer ca. 5 Stündiger Walk an. Diesmal auch mit wesentlich mehr Tieren. Neben Zebras, Knu's und Giraffen haben wir aus einiger Entfernung auch eine Rhino-Familie gefunden. Außerdem stand da mitten im Busch ein kleiner Friedhof... aus lang vergangenen Zeiten als das ganze Gebiet noch Farmland bzw. "unkontrollierte" Wildnis war.

Am Rückweg zum Ausgang habe ich auch endlich mal ein Black-Rhino gesehen. Genau genommen sogar ein Zwei. Sind allgemein schon sehr schwer zu finden und als Paar fast unmöglich. Im ganzen Pilanesberg Park gibt es nur ca. 40 Exemplare. Für den Leoparden hat es natürlich mal wieder nicht gereicht... aber immerhin die Beute eines Leoparden im Baum hängend gesehen. Man ist ja auch mit Kleinigkeiten zufrieden.

Kurz vor der "Heimat" sind wir noch schnell mit Andreas nach Pretoria gedüst. Er kennt sich da ganz gut aus und hat uns eine Stadtführung im Schnelldurchlauf spendiert. Parlament, ein paar nette Straßen und Wohngegenden mit edlen Villen und ein kleiner Berg von dem aus man einen herrlichen Ausblick auf die Hauptstadt Südafrikas hat.

Ich hab mich vermutlich noch nie so auf eine Dusche und das zischen einer aufgehenden, gekühlten Cola-Dose gefreut wie nach diesem Wochenende. Bereits nach 2 Tagen in der Wildnis schätz man manche kleinen Sachen gleich viel mehr.
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